Mittwoch, 4. Februar 2004
Definition
Wenn ein Kaffee
Auslese heißt
darf man ihn nur trinken
wenn man gerade
ein Buch ausgelesen hat

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Pessimismus im Regen
Der Kamin gegenüber
ist zum Nichtraucher geworden
und erdbeerkuchenrote Backsteine quetschen
morschen Mörtel
noch ein paar Mikrometer weiter zusammen
bis in 150 oder 470 Jahren
alles zusammenbricht
wie die übrige Welt
und der ganze Rest....

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Dienstag, 3. Februar 2004
Eintrittskarte
Deine orangen Streifen
scheinen nach Obst zu duften
und sie versüßen
die Tischplatte
bis sie klebrig wird wie eine
türkische Süßigkeit
mit Sirup und Honig
auf Blätterteig
und mit Rosine, mitten drin
oder mit keiner, je nachdem
ich hab da nicht genauer
hingesehen

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Fliesengedanke


Ich bin rechteckig und voll Staub
und sehe hundert Gesichter
pro Tag....

....verschwinden

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Montag, 2. Februar 2004
Romanfragment


Irgendwann im Herbst 1999 fing mein Erfinder einmal an, eine Serie von Kurztexten zu schreiben, die sich um den gleichen Stadtteil von London drehten. Es handelte sich um Mile End, das liegt ein Stück östlich von Stepney und Bethnal Green. Eine relativ unspektakuläre Gegend, das machte für ihn den Reiz der Sache aus. Er erfand ein paar Figuren rund um das Clublife, darunter auch mich, die ursprünglich aus Wales stammende Rotznase Lisa. Anstatt bei einem Umfang von 10 oder 20 Texten stehen zu bleiben, wuchs das ganze immer weiter, bekam durch Standardwerke zur Stadtgeschichte von London wie z.B. "London - The Biography" von Peter Ackroyd ein passendes Fundament, hatte ein paar Aufenthalte vor Ort zur Folge und schließlich einen Umfang von schätzungsweise 700 bis 800 Druckseiten. Gedruckt wurde nie, dafür war es zu durchwachsen. Stattdessen gibt es hier eine Zusammenstellung der Highlights als Downloaddatei und ich, Lisa, wünsche viel Spaß beim lesen. Der Text ist bewusst als gepacktes Word-Dokument mit 2 Textseiten je Druckseite gespeichert - falls jemand statt meinem Namen den Namen seiner Frau, Nichte oder Schwiegermutter einsetzen will, geht das ganz einfach mit [suchen] + [ersetzen]. Ja, das ist doch mal was einigermaßen neues....

mileend1 (zip, 332 KB)

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Wolkig bis trüb
Die Straße weiß es auch nicht und starrt mich aus Pfützen an. Geregnet hat es vorhin, jetzt ist es trocken und die Gesichter der Menschen wirken erleichtert wie nach zwei Stunden Zeit für das Abendessen. Die Straßenecke schiebt mich zur Seite. Die Bäume sind sprachlos und atmen leise raschelnd die dunkle Achtuhrluft. Nachher ist es neun. Und dann zehn. Und wenn es kalt wird, werde ich wieder draußen sein, weil die Straßen nachts flüstern. Ganz leise.

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Sonntag, 1. Februar 2004
Ein Intro


Wer oder was ist Lisa Dreisatz? In Kürze: Lisa kam vor 4 Jahren als Romanfigur zur Welt, lebte zwischendurch auch mal als Cartoonfigur und bekam Januar dieses Jahres den Nachnamen Dreisatz, weil es mit ihrem vorherigen hier und da immer mal wieder Missverständnisse gab. Sie wohnt inzwischen in Hamburg und ihr Erfinder ist der langjährige Netzautor Wodile, wobei möglicherweise hier und da auch immer mal jemand anders eine Prise dazu beiträgt, ohne separat in Erscheinung zu treten. Dieses Blog ist demnach gewissermaßen Semi-Fiktional. Die Ereignisse sind echt, die Erzählerin ist erfunden und dient als eine Art Lupe. Durch die Gegensätze zwischen Lisa-Denkweise und Autoren-Denkweise ergibt sich der inhaltliche Fluss, das schief hängende und die Ambivalenz. So war es schon zu Roman-Zeiten, und mit dem Blog wird das ganze nun noch etwas flexibler. Denke ich.

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10, 11, Kran
Ich zähle Wellen
jede einzeln, alle nacheinander
erst die kleinen
dann die großen
sammel das Licht ein
das glitzert wie Folie
stopf es in die Taschen
und mach daraus
eine Fabel
mit Thymian....

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Holzsprung

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Inszenierung
Nach 10 Minuten hab ich aufgehört, die Tropfen zu zählen, die an der Scheibe herunterliefen. Seitlich, schräg, nach hinten, in die Vergangenheit, die mit ihren Löchern in der Fahrbahn meine Gedanken durchgeschüttelt hatte. Du warst es nicht, nein. Aber Du gehörst zu den Menschen, die wissen, was sie nicht tun - das ist so wichtig und viele verstehen es nicht, halten sich für die kleinen Könige ihrer Welt und regieren Seifenblasen. Danke für die Fragen, aber ein paar weniger sind manchmal unter dem addierenden Strich, den der müde Kopf zieht, letztendlich mehr. Aber es ist nicht wichtig. Nein. Heute ist Sonntag und das Denken geht weiter. Irgendwohin....

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Samstag, 31. Januar 2004
Berliner Säulenparade
Wenn jeder Kopf zwischen den Säulen hier im Saal ein Grashalm wäre, könnte man es eher als etwas von Viehzeug angenagte Angelegenheit bezeichnen. Dafür ist die Sache in rotes Licht getaucht und am weißen Wandfarbenhorizont flackern Animationen von digitalen Stationen. Das ist nett, macht sympathisch und schafft dieses warme elektronische Wohnzimmergefühl. Bluber, galubber, Ihr wisst schon, was ich meine. Und jetzt geh ich nen Kaffee trinken, merchandise vielleicht noch eine Runde und geh dann wieder raus in die Kälte. Brrr....

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Nicht ganz Gedicht
Ein kleiner Break ging ganz allein
in eine Riesenbox hinein;
machte dort nen Draht kaputt
und schon war klanglich alles Schutt.
Seufz.

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Freitag, 30. Januar 2004
Nur interessehalber....
Ich trinke Kaffee....
....aus Bechern
....aus Tassen
....aus Gläsern
....direkt aus der Kanne

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Erstellt von lisa-dreisatz am Fr, 30. Jan, 21:44.

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